Das Kommunikationsverhalten hat sich mit den Jahren stark verändert: Der Großteil von uns ist ständig online. Dadurch steigen auch die Ansprüche von Kundinnen und Kunden – und damit die Anforderungen ans Marketing.
Kundinnen und Kunden durchlaufen auf dem Weg zum Kauf eines Produkts oder einer Dienstleistung unterschiedliche Phasen. Währenddessen treten sie an vielen Touchpoints mit dem Unternehmen in Kontakt. Studien zeigen, dass es mindestens sechs Touchpoints bis zur Kaufentscheidung braucht.
Ein wichtiger Touchpoint sind Maßnahmen vor Ort, am Point of Sale (POS) bzw. am Point of Interest (POI). Um Besucher zu überzeugen, ist es wichtig, positive Erlebnisse zu kreieren. Das gelingt über Interactive Signage. Mithilfe dieses Mediums können Besucher und Besucherinnen mit dynamischen und interaktiven Impulsen für die eigenen Produkte gewonnen werden.
Der Point of Interest (POI) ist ein “Ort, an dem sich Interessenten über Produkte eines oder mehrerer Anbieter informieren, z.B. Handel, Messen [oder] öffentliche Orte.” (Vgl. Gabler Wirtschaftslexikon). “Der Point of Sale (POS) bezeichnet den Ort, an dem Waren oder Dienstleistungen zum Verkauf angeboten werden.” (Vgl. salespotentials) Besucher, die den POS oder POI besuchen, sind also in der Regel schon in einer fortgeschrittenen Phase, haben sich mit Produkten und Services bereits auseinandergesetzt und sich informiert. Nun gilt es, sie in der Entscheidungsfindung zu unterstützen.
Erste emotionale Anreize können mit Digital Signage gesetzt werden. Dabei werden digitale Inhalte genutzt, um die Aufmerksamkeit von Besuchern zu gewinnen und sie zu informieren. Auf großen digitalen Displays können hierfür zum Beispiel Werbeclips gezeigt oder Angebote inszeniert werden. Digital Signage kann auch für die Begrüßung von Besuchern genutzt werden.
Inzwischen zeigt sich ein klarer Trend in Richtung Interactive Signage. Wie der Name schon sagt, konsumieren Besucher hier nicht nur Inhalte, sondern können damit proaktiv interagieren. Hierbei kommen Touchscreens, z.B. in Form von interaktiven Stelen oder Tischen, aber auch Tablets zum Einsatz. Die Inhalte, die hierüber inszeniert werden, sind sehr vielfältig: von Erklärungstexten und Videos, über interaktive Elemente wie Spiele, bis hin zu Umfragen ist das Medium breit einsetzbar. Besonders spannend: Über Interactive Signage können wertvolle Leads generiert werden. Indem sich Nutzer Inhalte per E-Mail zusenden, sich für einen Newsletter eintragen oder auf eine Warteliste setzen lassen, erhalten Unternehmen wertvolle Kontaktdaten.
Der Einsatz von digitalen Medien vor Ort bietet viele Vorteile: Die Aufmerksamkeit von Besuchern kann über inszenierte Inhalte gewonnen und ihre Begeisterung geweckt werden, was sich positiv auf die Verkaufsförderung auswirkt. Besucher können sich autark zu Inhalten, die sie interessieren, informieren. Gleichzeitig können Berater die Inhalte in ihre Gespräche einfließen lassen und ihre Themen durch visuelle Unterstützung verständlich untermauern.
Über Formulare oder die Möglichkeit, Inhalte per E-Mail zu versenden, gewinnen Unternehmen wertvolle Leads, die sie für nachgelagerte Phasen der Kundenreise nutzen können – konform der DSGVO. So lassen sich im Nachgang ergänzende Inhalte oder Angebote via Newsletter versenden, um die Besucher final zu überzeugen oder Zusatzangebote zu platzieren und dadurch auch wertvolle Kundenbeziehungen aufzubauen.
Über Feedbackformulare erhalten Unternehmen wertvolle Rückmeldungen zur Zufriedenheit der Besucher. Unterhaltsame Inhalte wie Spiele oder Quizzes lockern zudem die Stimmung auf und helfen, eventuelle Wartezeiten zu überbrücken.
Bei der Umsetzung von Digital oder Interactive Signage am POI müssen sich Unternehmen sowohl mit Hardware als auch passender Software auseinandersetzen. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor sind zudem die Inhalte, die hierüber ausgespielt werden.
Moderne Lösungen hinsichtlich der Hardware, also der Wiedergabegeräte, sind vielfältig: vom Einsatz von Bildschirmen oder Projektionen an der Wand, Tischen oder Stelen bis hin zu Tablets, die in Beratungsgesprächen genutzt werden. Bei der Auswahl geeigneter Geräte ist es wichtig, dass diese für den Dauerbetrieb geeignet sind. Sollten Unternehmen auf Interactive Signage setzen, sollten die Geräte natürlich auch über eine Touchfunktion verfügen. Auch die Größe des Geräts spielt hinsichtlich des Einsatzszenarios eine wichtige Rolle: Soll Fernwirkung erzielt werden, lohnt sich der Einsatz größerer Displays.
Eine gängige und einfache Einstiegslösung ist der Einsatz eines USB-Sticks, über den Inhalte auf die Hardware gespielt werden. Über diese Lösung können jedoch längst nicht alle Potenziale von Digital und Interactive Signage genutzt werden. Klassische Software-Lösungen für Digital Signage, meist cloudbasiert, ermöglichen es, Inhalte zentral zu erstellen und zu verwalten und diese auf verschieden Geräten auszuspielen. Interactive-Signage-Software ermöglicht es außerdem, mehrere Geräte zu vernetzen und zentral zu bespielen. Diese Software kann ergänzend auch für Mitarbeiterschulungen verwendet werden, indem Schulungsinhalte beispielsweise hinter einem Login zugänglich gemacht werden. Besonders wichtig ist natürlich auch die Kompatibilität von Hardware und Software.
Mit unserem Marketing System COCO lassen sich Inhalte für Interactive Signage einfach aufbauen. Im Baukasten stehen unterschiedlichste Templates und Module zur Verfügung, mit denen sowohl Content-Seiten als auch interaktive Module und Werbeclips umgesetzt und integriert werden können.
Der Erfolg des POI- und POS-Marketings steht und fällt mit den integrierten Inhalten. Unternehmen sollten auf visuell starke, aufmerksamkeitserrgende Motive setzen – idealerweise auch auf Bewegtbild. Die Inhalte müssen für die Besucher einen Mehrwert bieten und verständlich aufgearbeitet sein. Texte sollten ausreichend groß gestaltet sein und durch visuelle Motive aufgelockert werden. Produkte müssen anschaulich inszeniert werden, hier empfiehlt sich beispielsweise eine 3D-Darstellung.
Digital bzw. Interactive Signage spielt im Rahmen der Customer Journey eine wichtige Rolle, funktioniert allerdings auch nur im ganzheitlichen Zusammenspiel mit anderen Maßnahmen. Die Reise des potenziellen Kunden beginnt viel früher. Deswegen lautet die klare Empfehlung, eine ganzheitliche Strategie für ihre digitale Kommunikation zu entwickeln, um potenzielle Kunden vor, während und nach dem Besuch vor Ort anzusprechen und darüber nachhaltige Kundenbeziehungen aufzubauen.