Die digitale Welt stellt viele Unternehmen vor neue Herausforderungen. Digitale Lösungen sollen eingeführt werden, um Kundenerwartungen gerecht zu werden und um der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein. Unterschiedlichste Fähigkeiten wie IT-Kompetenz, Kreativität und Geschäftsverständnis sind gefragt, um die richtigen Produkte, die passenden Technologien oder eine Vermarktungsstrategie zu entwickeln. An dieser Schnittstelle setzen digitale Architekten an: Sie unterstützen dabei, traditionelle Geschäftsmodelle zu digitalisieren, neue digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln und in die Praxis zu führen.
Ein digitaler Architekt ist eine Person, die Geschäftsprozesse entwickelt, um das Kundenerlebnis zu verbessern, die Rentabilität zu steigern und die Wettbewerbsposition zu verbessern. Dabei geht ein digitaler Architekt wie ein Architekt beim Hausbau planerisch vor: Er hat stets das große Ganze im Blick und dient als Schnittstelle zwischen den einzelnen Gewerken.
Der digitale Architekt verfügt über ein fundiertes Wissen im Bereich der Digitalisierung. Die Rolle des digitalen Architekten soll die Lücke zwischen IT und Business-Management schließen. Es handelt sich um eine Vermittlerrolle, die viel Wissen und Verständnis für die bei der Digitalisierung wichtigen Kompetenzbereiche mitbringt:
– Digitale und klassische Geschäftsmodelle
– Digitale Technologien und Software-Entwicklung
– Design und User Experience
– Marketing
– Projekt- und Change-Management
Das Berufsbild des digitalen Architekten bündelt strategischen Weitblick und detaillierte Data-Kenntnisse. Der digitale Architekt ist also ein Berater, der Technologien einsetzt, um das Geschäft zu transformieren, Umsatz und Profitabilität zu steigern und die Wettbewerbsposition eines Unternehmens zu verbessern. Digitale Architekten müssen ihren Aktionsradius weit stecken und in unternehmensstrategische Entscheidungen einbezogen werden.
Auf den Punkt gebracht: Digitale Architekten planen und setzen digitale Geschäftsmodelle um. Um die richtigen Lösungen und Konzepte zu gestalten, orchestrieren sie die Ebenen Strategie, Prozess, Lösungen, Data, Hardware und Produkte.
Als Berater und Partner seiner Kunden hat der digitale Architekt immer auch deren Bedürfnisse im Blick und gleicht diese mit den Möglichkeiten zur Umsetzung ab. Dabei vernetzt er Strategie, Prozess, Mensch und Technologie. Das oberste Ziel ist es, die Effizienz nachhaltig zu steigern. Dabei arbeitet der digitale Architekt nicht allein, er führt ein Team von Experten unterschiedlicher Disziplinen.
Digitale Architekten kennen die verschiedenen digitalen Geschäftsmodelle und wissen, wie sich diese umsetzen lassen. Sie sind in der Lage, sich in Geschäftsführende und Personen in der Management-Ebene hineinzuversetzen und kompetent zu beraten. Sie hinterfragen Branchen-Dogmas und können dadurch auch unbequem werden. Der Markt verändert sich so schnell, dass sich Unternehmen aus ihrer Komfortzone herausbewegen müssen, um dem Wettbewerbsdruck standzuhalten.
Natürlich bringt nicht jeder Trend den erhofften Erfolg. Digitale Architekten beschäftigen sich deshalb mit digitalen Trends und Technologien und bewerten diese für die Unternehmen. Nur wenn Trends oder Technologien mit den Geschäftszielen vereinbar sind, können diese digitales Potenzial deklariert werden. Digitale Architekten wissen dadurch, welche Technologie wann und für welches Anwendungsszenario sinnvoll ist und wann nicht. Sie stimmen sich mit Software- und UX-Experten ab und vereinen die Geschäftsziele mit den technischen Möglichkeiten. Die digitalen Architekten unterstützen somit nicht nur bei der Geschäftsmodell-Entwicklung, sondern planen auch die Umsetzung. Dabei werden unter anderem folgende Fragestellungen berücksichtigt:
– Welche Technologien sind digitale Potenziale für das Unternehmen?
– Welche Technologie braucht das Unternehmen, um das digitale Geschäftsmodell umzusetzen?
– Welche Fähigkeiten müssen im Unternehmen vorhanden sein, um die Technologie einzusetzen?
– Wie können Unternehmen ihre Mitarbeitenden auf die Veränderung vorbereiten und mitnehmen?
– Welche externen Kräfte sind erforderlich, um das Unternehmen auf eine wettbewerbsstarke Position zu bringen?
Informationstechnologien durchziehen mittlerweile ganze Unternehmen und den gesamten Markt. Kompetente Fachkräfte, die mit den neuen Technologien umgehen können, sind rar gesät. Viele Unternehmen verfallen bei der Einführung neuer Technologien in wilden Aktionismus oder sind mit der riesigen Anzahl an Möglichkeiten überfordert. Einige Unternehmen werden auch schlecht beraten, da natürlich jeder Softwarehersteller sein Produkt verkaufen will – sei es nun wirklich sinnvoll für das Unternehmen oder nicht.
In Unternehmen herrscht oft ein wildes Chaos an digitalen Technologien. Eine wichtige Aufgabe besteht also darin, digitale Strukturen im Unternehmen auszumisten und eine neue Ordnung schaffen. Das kann sehr kompliziert sein, denn gerade große Unternehmen mit starken Hierarchien müssen umdenken, Silodenken auflösen und zusammenarbeiten.
Digitale Architekten unterstützen Unternehmen dabei, die aktuelle Situation zu bewerten und zu hinterfragen. Durch ihr Wissen und ihre Erfahrungen im digitalen Bereich können sie dabei helfen, Datensilos aufzubrechen und zusammenhängende Geschäftsprozesse flüssiger und effektiver digital abzubilden – oder neue Geschäftsmodelle und Produkte zu entwickeln. Dies erhöht die Automatisierung in den Unternehmen und sorgt für rentablere Prozesse.
https://www.ingenics.com/de/der-digitale-architekt/
https://visual4.de/loesungen/digitaler-architekt-zwischen-business-strategie-und-it/
https://www.wuv.de/karriere/warum_der_digital_architect_bald_den_consultant_ersetzt
https://en.wikipedia.org/wiki/Digital_architect
https://vimeo.com/543108671