Bei Pinterest denken die meisten wohl an Inspiration, Design und Do It Yourself. Jedoch wird die Plattform auch für Unternehmen immer wichtiger und bietet dabei großes Potenzial. In diesem Beitrag schauen wir uns an, wie Pinterest als Erweiterung zum Social Media Marketing genutzt werden kann.
Pinterest-Nutzer suchen auf der Plattform nach Geschenkideen, Einrichtungstrends oder Rezepten. Sie erhalten Inspirationen zu verschiedensten Bereichen des Lebens und können diese auf Pinnwänden sammeln. Die Plattform ist jedoch nicht im Social Media-Bereich einzuordnen, sondern repräsentiert eher eine Suchmaschine. Pinterest wird immer beliebter: Weltweit gibt es pro Monat 367 Millionen aktive Nutzer. In Deutschland verzeichnet die Plattform inzwischen ca. 7 Millionen Nutzer, die pro Monat etwa 4 Millionen Pins speichern. Der Nutzerkreis lässt sich vor allem auf junge Besucher zwischen 18 und 30 Jahren eingrenzen, die Nutzer sind vermehrt weiblich, jedoch entdecken auch immer mehr Männer Pinterest für sich. Sehr interessant: Pinterest-Nutzer verweilen im Schnitt doppelt so lange auf der Seite – im Vergleich zu Social Media Kanälen – und haben ein hohes Kaufinteresse.
Da es bei Pinterest vor allem um Ideen geht – zu den unterschiedlichsten Themen – ist die Plattform das ideale Umfeld, um die eigenen Produkte zu platzieren und gleichzeitig auch die Wertigkeit der eigenen Marke zu verdeutlichen. Im Vergleich zu sozialen Netzwerken steht hierbei weniger die Person hinter dem Profil im Mittelpunkt, sondern die kreativen Impulse. Ähnlich wie Instagram eignet sich Pinterest im Grunde für alle Unternehmen, die ihre Produkte oder Dienstleistungen optisch gut aufbereiten, da Bilder eine sehr wichtige Rolle spielen. Außerdem lohnt sich Pinterest Marketing, wenn die eigenen Produkte zum Thema Lifestyle passen – denn um dieses Thema drehen sich die meisten Pins. Dazu gehören zum Beispiel Bereiche wie Wohnen, Sport, Freizeit, Mode oder Hobbies.
Sollten sich Unternehmen entscheiden, Pinterest im Marketing zu nutzen, sollten folgende Punkte beachtet werden.
Wie für andere Medien auch, ist es wichtig, die Zielgruppe vorab zu identifizieren. Hierbei sollte bei Pinterest vor allem bedacht werden, dass die Inhalte die Zielgruppe inspirieren müssen und ihnen die Lösung für ein Problem bieten sollten. Um die konkreten Bedürfnisse herauszufinden, helfen Buyer Personas. Was bei der Erstellung von Buyer Personas zu beachten ist, haben wir bereits in einem anderen Beitrag aufgezeigt. Unternehmen sollten sich in ihre Persona(s) hineinversetzen, erörtern, was ihnen wichtig ist und welchen Profilen sie folgen würden. Hierbei kann es auch helfen, zu überprüfen, ob Mitbewerber bei Pinterest vertreten sind und wie gut ähnliche Produkte bei den Nutzern ankommen. Häufig bietet Pinterest ein nicht zu unterschätzendes Potenzial, weil weniger Wettbewerb herrscht, als beispielsweise bei Facebook.
Ohne Storytelling geht es nicht. Unternehmen sollten nicht nur Pins nutzen, die direkt auf den ersten Blick mit ihren Produkten in Verbindung gebracht werden. Wichtig sind Inhalte, die die Philosophie der Marke vermitteln. Durch das Erzählen einer interessanten Geschichte wird eine Atmosphäre vermittelt, in der sich die Nutzer wohlfühlen. Neue Nutzer werden nur auf einen Pin klicken, wenn dieser wirklich ansprechend gestaltet ist und einzigartige Informationen für sie bieten kann. Um Pinnwände abwechslungsreich zu gestalten, sollten verschiedene Bildformate und -inhalte, also neben Fotos auch Text-Overlays, Zitate, Collagen, Infografiken usw. in den Boards genutzt werden. Auch Videos oder redaktionelle Beiträge sind möglich. Zu beachten ist, dass Bilder im Hochformat gepinnt werden, da diese auf mobilen Geräten prägnanter angezeigt werden, einprägsamer sind und dadurch besser zu Geltung kommen – wodurch sie auf Pinterest besser zu erkennen sind. Auch auf Pinterest sind Hashtags und Keywords relevant. So sollten die Fotos mit passenden, maximal drei, Hashtags versehen werden und der Pinnwand- und der Profilbeschreibung die richtigen Keywords hinterlegt werden. So wird der Content besser gefunden und mit Pinterest SEO kann mehr Traffic generiert werden – denn die meisten Nutzer suchen gezielt nach Begriffen oder Boards. Außerdem werden Pinterest-Pinnwände auch von Google indexiert, d.h. es besteht die Möglichkeit, mit Pinnwänden in den SERPs zu ranken.
Nichts wirkt liebloser als verwaiste Boards, auf denen seit geraumer Zeit keine neuen Inhalte geteilt wurden. Pinterest ermöglicht es, eine Mischung aus unaufdringlicher Produktwerbung und Inspiration anzubieten. Hierfür ist jedoch die kontinuierliche Pflege der Inhalte von großer Bedeutung. Nichts spricht Nutzer mehr an, als eine Pinnwand, die regelmäßig mit relevanten, abwechslungsreichen neuen Inhalten bestückt wird. Der Inhalt kann und sollte an aktuelle Trends und Jahreszeiten angepasst werden – so können Nutzer direkt an das Profil bzw. die Pinnwand gebunden werden. Alle Pins sollten natürlich auf das eigene Branding abgestimmt sein. Pins ohne Gesichter erzeugen mehr Repins, auch lange und helle Bilder werden öfter geteilt.
Neben den normalen Pins gibt es auch die Rich Pins. Diese sind mit Metadaten angereichert, welche live von der Website gezogen werden und textlich auch auf Pinterest SEO optimiert werden sollten. Mit Rich Pins können Nutzer dann direkt in den eigenen Online-Shop weitergeleitet und zu Kunden konvertiert werden. Pinterest unterscheidet zwischen 3 Arten: Produkt-Rich Pins zeigen Preise und Verfügbarkeit des Artikels an sowie die Website, über die das Produkt gekauft werden kann. Rezept-Rich Pins geben Auskunft über Zutaten, Zubereitungszeit und Portionsgrößen. Artikel Rich-Pins ermöglichen es Nutzern, sich redaktionelle Beiträge zu merken – es werden eine Überschrift, der Autor und eine kurze Beschreibung gezeigt. Auch ein Call to Action kann hier integriert werden. Um Rich Pins erstellen zu können, muss der eigene Account verifiziert werden. Dadurch erkennt Pinterest, dass die Daten von der Website gezogen werden dürfen. Nutzer wiederum können erkennen, dass der Pin aus einer vertrauenswürdigen Quelle stammt, was vom Pinterest-Algorithmus positiv bewertet wird und sich vorteilhaft auf den Traffic auswirkt.
Seit geraumer Zeit sind auch Promoted Pins, also Werbeanzeigen auf Pinterest möglich. Diese sehen aus wie normale Pins oder sind im Video Format. So kann noch zielgerichteter eine hohe Reichweite erzielt werden. Pinterest unterscheidet dabei zwischen den Zielen Bekanntheit steigern, Markenpräferenz bilden und Conversions steigern. Mit Shopping Ads und der Katalog-Funktion hat Pinterest im vergangenen Jahr weitere Werbemöglichkeiten geschaffen. Die Anzeige wird im Start Feed, im Folge Feed der Follower und bei der Suche ausgespielt.
Pinterest ähnelt einer Suchmaschine. Diese wird verwendet, um Ideen zu sammeln und Wissen zu vermitteln und bietet viel Potenzial für Werbetreibende. Allerdings ist Pinterest Marketing nicht die richtige Wahl, wenn es das Ziel ist, schnell große Erfolge zu erzielen – denn eine nennenswerte Reichweite muss man sich erst einmal durch regelmäßiges Pinnen aufbauen. Für erfolgreiches Pinterest Marketing sind sowohl die Gestaltung der Pins als auch SEO wichtig. Inhalte sollten sich dabei immer am eigenen Branding orientieren und regelmäßig veröffentlicht werden. Werden Pins gepinnt und konstant weiterverbreitet, werden sie lange relevant bleiben. Über Promoted Pins kann die eigene Reichweite vergrößert werden. Nicht zu unterschätzen ist zudem die Gestaltung der Landing Pages, auf die ein Pin verlinkt. Diese sollte dem Versprechen des Pins gerecht werden und unbedingt mobil optimiert sein, da ca. drei Viertel der Pinterest Nutzer mobil unterwegs sind. Werden die wichtigsten Punkte beachtet, ist eine gute Basis für das Pinterest Marketing geschaffen. Dann können die eigenen Inhalte perfekt vermittelt und mehr Traffic generiert werden.
https://blog.hubspot.de/marketing/pinterest-im-marketing-mix
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/628444/umfrage/montaich-aktive-nutzer-von-pinterest-weltweit/
https://www.omt.de/pinterest-marketing/
https://www.marketinginstitut.biz/blog/pinterest-marketing/
https://meedia.de/2020/04/17/vom-bildernetzwerk-zur-werbeplattform-so-erfolgreich-agieren-marken-auf-pinterest/
https://allfacebook.de/mobile-2/dein-pinterest-ads-starter-kit