OMR hat vor einigen Wochen über einen neuen Trend aus China berichtet: Einzelhändler verkaufen seit geraumer Zeit Produkte über Livestreams, es handelt sich sozusagen um eine neue Form des Teleshoppings (Vollständiger Artikel: https://omr.com/de/teleshopping-livestreaming-china-corona/). Wir möchten das Thema in diesem Beitrag zusammenfassen und einordnen: Hat Live-Teleshopping auch in Deutschland Potenzial?
OMR berichtet, dass in China seit längerem einige Kaufhäuser Produkte über Livestreams verkaufen. Über ihr Smartphone gehen die Verkäufer live, so, als ob sie ihre Kunden vor Ort beraten würden. Chinas Millenials und Gen Z konsumieren inzwischen regelmäßig abends zur Entspannung Teleshopping-Apps, wodurch einzelne Streamer bereits zu Superstars mit Millionen Followern geworden sind und “im Minutentakt Tausende Produkteinheiten” verkaufen. Die Livestreaming-Umsätze werden für das Jahr 2019 auf fünf Milliarden US-Dollar geschätzt. Und durch die Corona-Krise steigen noch mehr Stationärhändler in das Livestreaming-Business ein.
In den westlichen Ländern werden seit Beginn der Corona-Krise ebenfalls vermehrt Livestreamings über bestehende Plattformen wie Facebook, Instagram oder Youtube genutzt – vor allem aber für kulturelle Themen, wie Konzerte, Lesungen oder Schauspiel-Aufführungen. Shopping über Livestreams ist hier kaum verbreitet, es gibt keine Plattform, die die Funktionen “Shopping” und “Livestreaming” verknüpft. Am ehesten in diese Richtung ist bisher mal wieder die Plattform Amazon vorgestoßen, die im Februar mit “Amazon Live” an den Start gegangen ist: Marken, die auf Amazons Marktplatz verkaufen, und Influencer, die an Amazons Influencer Programm teilnehmen, können über diesen Dienst Teleshopping-Streams durchführen. Stationärhändler können diesen Dienst nicht nutzen, zudem ist Amazon Live bisher nur in den USA verfügbar.
Auch wenn hierzulande noch keine passende Plattform zur Verfügung steht, werden Einzelhändler trotzdem kreativ, Formate in diese Richtung auszuprobieren. Viele Händler verkaufen zum Beispiel, seitdem sie ihre Läden wegen Corona schließen mussten, Produkte über ihre Instagram Accounts, einige nutzen zur Präsentation auch die Livestreaming-Funktion. Viele Modehändler haben hierbei die Nase vorn, aber auch Händler aus anderen Branchen sind aktiv. Da in Instagram Live keine Verkaufs-Funktion integriert ist, werden die Käufe oft über Telefon, WhatsApp, E-Mail oder einen Online-Shop abgewickelt.
Für uns ist dieser Trend sehr spannend, gerade, weil wir uns bereits seit längerer Zeit mit dem Thema Livestreaming-Technologie beschäftigen. Livestreams sind bereits eine hervorragende Möglichkeit, um das eigene Wissen über die stationären Grenzen hinaus zu vermarkten. So können Restaurants digitale Kochkurse anbieten, ein Schönheitssalon kann Live Beauty Tutorials verkaufen oder Ärzte können Online Gesundheits-Coachings durchführen. Dadurch ist es möglich, mit dem eigenen Wissen Zusatzeinnahmen zu generieren, der Absender ist immer ein ausgewiesener Experte. Das zahlt zudem auf das Image und die Marke des Absenders ein.
Wenn diese Technologie noch um einen Shopping-Ansatz ergänzt wird, schätzen wir diesen Aspekt als sehr vielversprechend ein. So können im Rahmen einer Livesession sowohl eigene als auch fremde Produkte über ein Affiliate-Programm angeboten werden. Eine Vertrauens-Basis ist bereits vorhanden, da sich Zuschauer durch die Teilnahme am Stream bereits bewusst für den Veranstalter entschieden haben und sich offensichtlich für das Thema interessieren.
Wir denken, Live-Teleshopping ist eine gute Möglichkeit, um vor allem erklärungsbedürftige Produkte auch über den eigenen stationären Radius hinaus zu bewerben und zu verkaufen. Livestreaming-Anbieter gibt es diverse, auch über unsere eigene TAIO-Plattform können Livestreams verkauft und durchgeführt werden. Nun gilt es, diese Funktion mit der Shopping-Technologie zu verknüpfen.
Die Corona-Krise hat stark dazu beigetragen, bei Einzelhändlern und stationären Einrichtungen das Bewusstsein zu schärfen, auch digitale Kanäle zu etablieren und einzusetzen. Viele haben zudem Livestreamings genutzt oder ihre Produkte über soziale Netzwerke beworben. Dieser Aspekt könnte auch die Akzeptanz für diesen neuen Trend erhöhen, der sowohl in Krisenzeiten als auch über Öffnungszeiten hinaus genutzt werden kann. Jetzt gilt es nur noch, Nutzern die passende Technologie an die Hand zu geben.
Passend dazu wurde die Tage bekannt gegeben, dass Facebook und Instagram Live Shopping-Features implementieren werden. So sollen in Live Videos direkt Produkte aus dem Katalog vertaggt werden können. Hiermit wird also schon ein großer Schritt Richtung “passende Technologie” gegangen. Alle Informationen dazu findest du hier: https://onlinemarketing.de/news/revolution-e-commerce-facebook-shops-ai-tools
Interesse, das Thema zu diskutieren oder gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten? Lass uns gerne darüber sprechen!
Kontakt: kontakt@t-d-a.de oder gerne telefonisch: 0931 452 285 822.